🧩 Einleitung:
Du hast eine E-Mail versendet – professionell formuliert, vielleicht sogar an einen Kunden – doch der Empfänger schaut nie hinein. Warum? Weil deine Mail im Spam gelandet ist. Und das kann fatal sein – sowohl für dein Business als auch für deine Reputation.
In diesem Leitfaden erfährst du alle Gründe, warum E-Mails im Spam landen, wie du das Problem erkennst und konkret beheben kannst.
❓ Warum landen Mails im Spam?
Spamfilter werten Mails nach einer Vielzahl von technischen und inhaltlichen Kriterien aus. Die häufigsten Ursachen sind:
- 📬 Fehlende oder falsch konfigurierte Authentifizierungen:
- 🏷️ Inhaltliche Probleme:
- Trigger-Wörter wie „Gewinn“, „Kaufen“, „Jetzt handeln“
- Übermäßige Formatierungen (Fett, Farben, zu viele Links)
- Kein Absendername oder fehlende Signatur
- 🌐 Technische Fehler:
- Versand über nicht autorisierte Server
- Keine Reverse-DNS
- IP auf Blacklists
- MIME-Fehler
- 📊 Negative Sender-Reputation:
- Zu viele Bounces
- Empfänger markieren deine Mails manuell als Spam
- Spamtraps erwischt
🔍 Schritt 1: Wie testet man, ob die eigenen Mails im Spam landen?
✅ Tools zur Prüfung:
- mail-tester.com
→ Zeigt SpamScore, DKIM, SPF, Header-Probleme etc. - MxToolbox
→ Check auf Blacklists, SMTP-Tests, SPF, DMARC - Google Postmaster Tools
→ Für Absender mit großem Volumen, Einblick in Reputation bei Gmail - Testmail an:
- Gmail, GMX, Outlook, Yahoo etc. und manuell kontrollieren
- Verwende einen "neutralen" Empfänger mit leerem Postfach
🛡️ Schritt 2: Die großen Drei – SPF, DKIM, DMARC
📌 SPF – Sender Policy Framework
Sagt dem empfangenden Mailserver: "Diese IP darf für meine Domain E-Mails senden."
→ DNS-Eintrag wie:
ini
KopierenBearbeiten
v=spf1 include:_spf.google.com ip4:123.123.123.123 ~all
Wichtig:
- Nur erlaubte Server aufführen
- Keine mehrfachen SPF-Einträge (einer reicht!)
📌 DKIM – DomainKeys Identified Mail
Hierbei wird jede Mail mit einem privaten Schlüssel signiert – der Empfänger prüft den dazugehörigen öffentlichen Schlüssel per DNS.
→ Schützt vor Manipulation & erhöht Vertrauen
Was du brauchst:
- Dein Mailserver muss DKIM unterstützen
- Ein DNS-TXT-Eintrag mit dem öffentlichen Schlüssel
📌 DMARC – Domain-based Message Authentication, Reporting & Conformance
Baut auf SPF & DKIM auf. Gibt dem empfangenden Server Anweisungen, wie er bei nicht bestandenen Prüfungen verfahren soll.
Beispiel-Eintrag:
ini
KopierenBearbeiten
v=DMARC1; p=quarantine; rua=mailto:dmarc-reports@deinedomain.de
Empfohlene Schritte:
- Starte mit
p=none
→ Berichte sammeln - Dann
p=quarantine
- Später auf
p=reject
stellen, wenn SPF & DKIM 100 % sitzen
🔧 Schritt 3: Versand über externe Mailserver
Wenn du z. B. Google Workspace, Microsoft 365 oder Mailjet, Brevo, Sendinblue usw. nutzt:
➤ Was musst du tun?
- SPF anpassen, sodass diese Provider erlaubt sind
→ Beispiel für Mailjet:
ini
KopierenBearbeiten
v=spf1 include:spf.mailjet.com ~all
- DKIM aktivieren und die DNS-Schlüssel eintragen
- Return-Path korrekt setzen (wird oft durch Provider automatisch angepasst)
- Bounce-Adresse sollte idealerweise zur Domain gehören
🛠️ Schritt 4: Weitere technische Empfehlungen
🧠 DNS-Einstellungen & Technik
- Reverse-DNS (PTR Record): Die IP deines Mailservers sollte rückwärts zu deiner Domain auflösen
- Hostname sauber setzen: z. B.
mail.deinedomain.de
- Feste IP verwenden, wenn möglich (nicht shared)
- TLS/SSL-Verschlüsselung aktivieren
🧼 Inhalt und Gestaltung der Mail
- Kein reines Bild ohne Text
- Text-Bild-Verhältnis sollte stimmen
- Nicht zu viele Links (v. a. verkürzte wie bit.ly vermeiden)
- Immer ein Impressum und Abmeldelink (auch in Angeboten!)
- HTML-Mails korrekt schließen (kein kaputter Code)
🧰 Schritt 5: Was tun, wenn ich bereits im Spam gelandet bin?
✅ Erste Sofortmaßnahmen:
- SPF, DKIM, DMARC prüfen und korrigieren
- IP auf Blacklists prüfen und ggf. Removal beantragen:
- Mail-Header analysieren:
- Schau dir
Authentication-Results:
und X-Spam-Status
an
🛑 Vermeide:
- Massenaussendungen ohne Opt-In
- Zu viele Bounces (bereinige deine Listen!)
- Temporäre Mail-Adressen
- Gleichen Inhalt mehrfach senden
📈 Schritt 6: Sender-Reputation aufbauen
Tipps:
- Nutze dedizierte IPs, wenn du regelmäßig Mails verschickst
- Achte auf regelmäßigen Versand (nicht 100 Mails heute, 0 morgen)
- Biete Abmeldelinks an, um Spam-Markierungen zu vermeiden
- Verwende eine professionelle Mailing-Software mit Reputation Management
✅ Fazit: Spam vermeiden ist machbar – wenn du technisch sauber arbeitest
Der Spam-Ordner ist kein Zufall. Mit sauberen DNS-Einträgen, strukturierten Mails und guter Reputation kannst du die Zustellrate massiv erhöhen. Besonders für Business-Mails oder wichtige Angebote ist das kein Luxus, sondern Pflicht.