Synology nur noch eigene Festplatten: Harte Einschränkung oder cleverer Schutz? (2025 Analyse)

Synology nur noch eigene Festplatten?

Einführung: Die Kontroverse um Synology-Festplatten

Was ist passiert?

Synology hat in den letzten Jahren schrittweise eine neue Strategie eingeführt: Nur noch eigene Festplatten sollen offiziell in bestimmten NAS-Systemen unterstützt werden. Diese Maßnahme betrifft vor allem Modelle im Enterprise-Bereich, sorgt aber auch bei Privatanwendern für Aufsehen.

Warum sorgt die Entscheidung für Diskussionen?

Viele Nutzer empfinden die Entscheidung als Einschränkung ihrer Wahlfreiheit, insbesondere da sie sich an offene Hardware-Kompatibilität gewöhnt hatten. Tech-Communities, Foren und Fachpresse diskutieren heftig über die Motivation, Auswirkungen und Alternativen.

Technischer Hintergrund: Synology und die HDD-Kompatibilität

DSM (DiskStation Manager) und Hardware-Zertifizierung

Synology betreibt sein eigenes Betriebssystem, den DiskStation Manager (DSM). Dieses prüft bei vielen aktuellen Geräten nun aktiv, ob die eingesetzten Festplatten aus der zertifizierten Liste stammen. Fremd-HDDs werden zwar oft erkannt, führen aber zu Warnmeldungen oder eingeschränkten Funktionen.

Welche NAS-Modelle betroffen sind

Insbesondere die Serien FS, SA, UC, HD und XS+ sowie neue Modelle aus dem SMB- und Enterprise-Bereich sind von dieser Einschränkung betroffen. Bei Einsteigergeräten wie der DS220+ oder DS723+ besteht oft noch keine Pflicht – allerdings mehren sich Hinweise, dass Synology auch hier in Zukunft die Zügel anzieht.

Was bedeutet „nur noch eigene Festplatten“ konkret?

Synology HAT5300, HAS5300 & Co.

Synology bietet seit einiger Zeit eigene Festplatten an – insbesondere die Serien HAT5300 (HDD) und SAT5200 (SSD). Diese wurden in Zusammenarbeit mit Toshiba und Seagate entwickelt und sind speziell auf lange Laufzeiten und optimierte Leistung im DSM-Umfeld ausgelegt.

Einschränkungen bei Dritthersteller-Festplatten

Setzt man etwa eine WD Red oder Seagate IronWolf ein, erscheinen Meldungen wie:

  • „Nicht unterstützte Festplatte erkannt“
  • „Systemleistung kann beeinträchtigt sein“
  • „Kein vollständiger Support bei Ausfällen“

In manchen Geräten verweigert DSM sogar bestimmte Funktionen wie RAID-Setup oder Volume-Erstellung.

Welche Modelle sind besonders betroffen?

Enterprise vs. Home-NAS

Die Einschränkungen gelten primär für Enterprise-Modelle wie SA3600, UC3200, FS6400, etc. Bei Home-NAS-Systemen sind bislang nur Warnungen zu sehen – Funktionen bleiben aber aktiv.

Liste betroffener Serien (Stand 2025)

Welche Modellreihe Unterstützt nur eigene HDDs?
FS-Serie: Ja
SA-Serie: Ja
XS+-Serie: Ja
Plus-Serie: Teilweise
Value-Serie: Noch offen

Warum Synology diesen Schritt geht

Qualitätskontrolle

Durch den Einsatz eigener Festplatten will Synology eine einheitliche Systemstabilität und Performance gewährleisten – insbesondere für anspruchsvolle Business-Anwendungen.

Leistung und Supportoptimierung

Mit abgestimmter Firmware und enger Integration kann der Support schneller reagieren, Probleme besser analysieren und weniger externe Fehlerquellen berücksichtigen.

Wirtschaftliche Gründe

Natürlich steckt auch eine kommerzielle Überlegung dahinter: Wer eigene Festplatten verkauft, erhöht den Umsatz pro Gerät erheblich.

Was Nutzer jetzt beachten müssen

Inkompatibilitätswarnungen

Beim Einsatz nicht-zertifizierter Festplatten zeigt DSM deutliche Hinweise im Systemstatus oder beim Einrichten neuer Volumes.

Softwaremeldungen bei Fremd-HDDs

Manche DSM-Versionen zeigen bei jedem Neustart Warnungen an. In Einzelfällen ist es sogar nötig, manuell bestimmte Funktionen freizuschalten.

Auswirkungen auf Garantie und Support

Verwendest du nicht-freigegebene Platten, kann das zu Problemen mit dem Synology-Support und Garantieansprüchen führen – besonders bei Hardwaredefekten.

Vor- und Nachteile der eigenen Festplattenstrategie

Vorteile

  • Bessere Systemintegration und Überwachung
  • Vereinfachter Support bei Problemen
  • Optimierte Performance in DSM-Systemen

Nachteile

  • Deutlich höhere Preise als Standard-HDDs
  • Weniger Auswahlmöglichkeiten
  • Eingeschränkte Flexibilität bei Eigenbau-Systemen

Unterschied zu früher: Früher „offen“, heute „geschlossen“?

In den frühen Jahren galt Synology als besonders anwenderfreundlich und offen – fast jede SATA-Platte ließ sich verbauen. Heute zeigt sich ein klarer Trend zu einer Apple-ähnlichen Strategie, bei der Soft- und Hardware enger verzahnt werden.

Reaktionen der Nutzer & Expertenmeinungen

Kritik aus Foren und Tech-Medien

In NAS-Communities wie Reddit, SynoForum oder Heise kritisieren viele Nutzer, dass man zu einem geschlossenen System gezwungen wird. Einige sprechen von „digitaler Gängelung“.

Unterstützung von IT-Fachleuten

Andere – besonders aus dem professionellen Umfeld – unterstützen die Entscheidung, weil sie zu stabileren Systemen und weniger Ausfällen im Serverbetrieb führen kann.

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