Passkeys – Das Ende des Passworts?

Alles, was du 2025 über die neue Authentifizierungsmethode wissen musst

In einer digitalen Welt, in der täglich Millionen Passwörter gestohlen werden, klingt es fast wie ein Versprechen: sicheres Einloggen – ganz ohne Passwort. Genau das ermöglichen Passkeys, eine neue Technologie, die von Apple, Google und Microsoft massiv vorangetrieben wird. Aber was steckt dahinter? Und was musst du als Nutzer oder Unternehmen wissen?

🔎 Was sind Passkeys?

Passkeys sind eine neue, sichere Form der Anmeldung, die auf asymmetrischer Kryptografie basiert. Statt eines klassischen Passworts wird ein sogenanntes Schlüsselpaar verwendet:

  • Privater Schlüssel: Bleibt auf deinem Gerät und verlässt es nie.
  • Öffentlicher Schlüssel: Wird an den Anbieter übermittelt und dort gespeichert.

Bei der Anmeldung beweist das Gerät mit dem privaten Schlüssel, dass es zur Anmeldung berechtigt ist – ohne dass ein Passwort übermittelt oder gespeichert wird.

Diese Technologie basiert auf dem FIDO2-Standard, wird von der FIDO Alliance unterstützt und ist vollständig mit biometrischer Authentifizierung (z. B. Face ID oder Fingerabdruck) kompatibel.

📚 Quelle: BSI – Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

✅ Vorteile von Passkeys

1. Phishing-Schutz

Da kein Passwort übertragen wird, gibt es nichts, was abgefangen werden könnte – Phishing ist damit faktisch ausgeschlossen.

2. Keine Passwort-Leaks

Der private Schlüssel bleibt sicher auf deinem Gerät. Selbst bei einem Datenleck beim Anbieter sind deine Zugangsdaten sicher.

3. Biometrische Nutzung

Mit Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder Gerätesperre wird der Login kinderleicht und sicher – ohne Passwort-Stress.

4. Geräteübergreifende Nutzung

Dank iCloud, Google Passwortmanager & Co. sind Passkeys auf deinen Geräten synchron und leicht wiederherstellbar.

5. Weniger Supportaufwand

Unternehmen profitieren durch deutlich weniger Passwort-Zurücksetzungen und geringere IT-Support-Kosten.

📚 Quelle: Audius Blog

⚠️ Nachteile & Herausforderungen

1. Noch nicht überall nutzbar

Viele Webdienste unterstützen Passkeys noch nicht. Das wird sich zwar schnell ändern, sorgt aber aktuell für gemischte Nutzererfahrungen.

2. Geräteverlust

Verlierst du dein Gerät ohne Backup (z. B. iCloud), kann der Zugang zu Diensten schwierig sein – obwohl Wiederherstellungsmethoden verfügbar sind.

3. Datenschutz bei Cloud-Synchronisation

Die Synchronisierung über Anbieter wie Apple oder Google birgt theoretisch ein Restrisiko, obwohl der Zugriff auf private Schlüssel laut Standard ausgeschlossen ist.

📚 Quelle: TU Berlin Datenschutzblog

🏢 Anbieter & Implementierungs-Optionen

Hier ein Überblick der wichtigsten Plattformen und Lösungen für Passkeys:

🔹 Apple

  • Integriert Passkeys via iCloud-Schlüsselbund
  • Biometrische Anmeldung mit Face ID oder Touch ID
  • Automatische Synchronisation über alle Apple-Geräte

📚 Quelle: Apple Entwicklerdokumentation

🔹 Google

  • Passkeys in Android & Chrome integriert
  • Verwaltung über den Google Password Manager
  • Unterstützt sowohl App- als auch Web-Anmeldung

📚 Quelle: Google Developers

🔹 Microsoft

  • Windows Hello ist Passkey-kompatibel
  • Anmeldung per Gesicht, PIN oder Fingerabdruck

📚 Quelle: Microsoft Docs

🧰 Drittanbieter-Lösungen für Unternehmen

1Password + Passage

  • „Passkey Complete“ zur vollständigen Umstellung
  • „Passkey Flex“ als Hybridlösung (für bestehende Logins)

Dashlane

  • Passwortmanager mit nativer Passkey-Unterstützung

Nitrokey Passkey (Hardware)

  • Open-Source Sicherheitsstick für sichere Hardware-basierten Login

Authopia (NordPass)

  • Passwortlose Authentifizierung für Unternehmen

📚 Quelle: Lifewire Artikel zu 1Password & Passkeys

💰 Kosten und Aufwand

Privatanwender:

  • Nutzung bei Apple, Google oder Microsoft ist kostenfrei
  • Kein spezieller Aufwand notwendig

Unternehmen:

  • Initialer Aufwand für Integration (Web/App-Login)
  • Schulung & Umstellungskosten
  • Langfristig aber Einsparung durch weniger Supporttickets & verbesserte Sicherheit

📚 Quelle: Corbado Business Case

🔐 Sicherheit im Detail

  • Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
  • Kein gemeinsames Geheimnis (anders als bei Passwort)
  • Kein Phishing, kein Replay, kein Brute Force
  • Nur legitime Geräte können sich anmelden

→ Kurz: Sicherer als jedes Passwort und dabei viel einfacher in der Anwendung.

📚 Quelle: FIDO Alliance

🧠 Fazit: Lohnt sich der Umstieg?

Ja.
Passkeys sind nicht nur sicherer, sondern auch benutzerfreundlicher als Passwörter. Große Plattformen sind bereit, Drittanbieter ziehen nach, und der Einstieg ist heute so einfach wie nie. Unternehmen sollten sich mit der Technologie vertraut machen und langfristig auf passwortlose Authentifizierung umstellen – auch im Sinne der Nutzerzufriedenheit und der IT-Sicherheit.

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